FAQ
Allgemeine Fragen:
Beide Varianten fokussieren den Doppelabschluss, sie unterscheiden sich aber in dem Weg dorthin. Während sich Studierende im Rahmen eines ausbildungsintegrierenden dualen Studiums bereits vor Studienbeginn auf den Doppelabschluss festlegen, schnuppern die Auszubildenden bei SiA-NRW sowohl in die Ausbildung also auch das Studium hinein, bevor sie sich später auf Basis ihrer persönlichen Erfahrung für den passenden Abschluss entscheiden: Berufsabschluss, Studienabschluss oder Doppelabschluss. Sie werden dabei durch ein Coaching begleitet und gefördert, was ihre Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss erhöht.
Das Coaching unterstützt die Auszubildenden, ihre persönlichen Fähig- und Fertigkeiten weiterzuentwickeln und SiA-NRW bestmöglich abzuschließen.
Ihnen steht Wissen über Tools und Methoden sowie über Selbstorganisation zur Verfügung, sie haben Zugang zum Lerncoaching und erhalten bei Bedarf eine Krisenberatung. Kernelement des Coachings ist eine kontinuierliche Laufbahn-beratung, die die Teilnehmer zu einer fundierten Entscheidung über den für sie passenden Abschluss führt. Auf diese Weise können Abbrüche vermieden werden.
Die studienintegrierende Ausbildung wird an folgenden Standorten in folgenden Bildungsgängen angeboten:
- Düsseldorf: Kaufleute für Bürokommunikation und Kaufleute und für Groß- und Außenhandelsmanagement in der Fachrichtung Großhandel mit B.A. Business Administration
- Essen: Fachinformatiker/-in Fachrichtung Anwendungsentwicklung oder Fachinformatiker/-in Fachrichtung Systemintegration oder Kaufleute für Digitalisierungsmanagement oder Kaufleute für IT-Systemmanagement mit B.Sc. (Wirtschafts-)Informatik sowie Kaufleute für Büromanagement
- Frechen: Kaufleute im Groß- und Außenhandel sowie Kaufleute für Büromanagement mit B.A. Business Administration
- Hürth: Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik mit B.Eng. Wirtschaftsingenieur/-in Energietechnik & Elektromobilität
- Jülich: Industriemechaniker/-in und Feinwerkmechaniker/-in mit B.Eng. Maschinenbau
- Köln: Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung mit B.A. Business Administration und Kaufleute für Büromanagement
- Krefeld: Steuerfachangestellte, Industriekaufleute, Kaufleute für Digitalisierungsmanagement oder für IT-Systemmanagement sowie Kaufleute für Büromanagement und Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement mit B.Sc. Betriebswirtschaftslehre
- Mönchengladbach: Industriekaufleute mit B.Sc. Betriebswirtschaft Dual
- Remscheid: Industriekaufleute mit B.A. Betriebswirtschaft
- Duisburg: Bankkaufleute, Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen, Kaufleute für Büromanagement, Kaufleute für Digitalisierungsmanagement, Kaufleute für E-Commerce, Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement, Kaufleute für IT-Systemmanagement, Sozialversicherungsfachangestellte und Steuerfachangestellte
Weitere Details zu den Angeboten finden Sie auf unseren Standortseiten.
SiA-NRW hat einen integrativen Ansatz. Das heißt, Studium, betriebliche Ausbildung und Berufsschulunterricht folgen einem gemeinsamen Lehrplan. Um eine Vergleichbarkeit zwischen Lernfeldern an der Berufsschule und Hochschulmodulen herzustellen, wird der Berufsschul-unterricht in Umfang und Inhalt vertieft und erweitert. Die Leistungen werden wechselseitig anerkannt, sodass unnötige Doppelungen vermieden werden. Derartige Verzahnungen erlauben es, Ausbildung und Studium innerhalb von vier Jahren abzuschließen – mit einem Arbeitspensum, das sich an der klassischen Fünf-Tage-Woche orientiert. Die Phasen an den drei Lernorten sind grundsätzlich in zusammenhängenden Blöcken strukturiert und somit leicht zu koordinieren.
Bei einer Entscheidung für den Doppelabschluss dauert die studienintegrierende Ausbildung in NRW in der Regel vier Jahre und endet dann sowohl mit einem Berufs- als auch Studienabschluss.
Eine begonnene studienintegrierende Ausbildung läuft unabhängig von dem InnoVET-Projekt weiter. Sie basiert auf den abgeschlossenen Verträgen der Beteiligten, die ihre jeweilige Gültigkeit behalten.
SiA-NRW als InnoVET-Projekt dient dazu, die studienintegrierende Ausbildung als Konzept der beruflichen Qualifizierung zu etablieren und ist unabhängig von der individuellen Ausgestaltung vor Ort. Seit Oktober ist die studienintegrierende Ausbildung ein Regelangebot in Nordrhein-Westfalen.
Fragen der Auszubildenden:
Die SiA-NRW-Teilnehmenden sind Auszubildende und Studierende zugleich. Sie besitzen einen Doppelstatus: Durch den Abschluss eines Ausbildungsvertrages sind die SiA-NRW-Teilnehmenden Auszubildende mit den entsprechenden Rechten und Pflichten des Berufsbildungsgesetzes, der jeweiligen Ausbildungsordnung bzw. des Schulgesetzes. Durch die Immatrikulation an der Hochschule erlangen die SiA-NRW-Teilnehmende den Status eines/er Studierenden. Es entsteht ein öffentlich-rechtlicher Vertrag, mit der Folge, dass Studien- und Prüfungsordnungen der jeweilige Hochschule Anwendung finden.
Die Teilnahme an einer studienintegrierenden Ausbildung erfordert die Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife.
Darüber hinaus muss ein Ausbildungsvertrag mit einem der teilnehmenden Betriebe abgeschlossen sein und die Anmeldung an einem teilnehmenden Berufskolleg sowie die Immatrikulation an der Partnerhochschule erfolgt sein.
Sowohl Studien- als auch Ausbildungsbafög dienen der finanziellen Unterstützung von Lernenden, deren Mittel begrenzt sind. Es ist in jedem Einzelfall zu prüfen, ob ein BAföG-Anspruch besteht. Da SiA-NRW-Teilnehmende den Doppelstatus Auszubildende/Studierende besitzen, wird das Ausbildungsgehalt auf den etwaigen Förderbetrag angerechnet.
Kindergeldanspruch besteht bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres bzw. bis zum Abschluss der Erstausbildung.
Als eingeschriebener Student einer Hochschule ist dieses Ticket nutzbar. Es ermöglicht eine freie Nutzung des Nahverkehrs in ganz NRW im Zeitraum des jeweiligen Semesters.
Auszubildende erhalten von Beginn an eine Ausbildungsvergütung. Von den jeweiligen Partnerhochschulen werden Verwaltungskostenbeiträge erhoben bzw. bei privaten Partnerhochschulen auch Studiengebühren. Eine Übernahme dieser Aufwendungen kann individuell mit den jeweiligen Ausbildungsunternehmen abgestimmt werden.
Die Grundstufe der SiA-NRW beträgt –je nach Bildungsgang– zwölf bis 18 Monate. Dann erfolgt die durch das Coaching unterstützte Entscheidung über den weiteren Bildungsweg.
Die Laufbahnentscheidung nach der Grundstufe kann unterschiedlich ausfallen. Der Studienvertrag mit dem Betrieb, der den Ausbildungsvertrag ergänzt, sieht die Möglichkeit vor, dass die / der Auszubildende das Studium nach der Grundphase beenden kann.
Für diejenigen, die auf den Doppelabschluss verzichten und ausschließlich die Ausbildung beenden möchten, werden individuelle, passgenaue Angebote entwickelt. Die Auszubildenden wechseln dann beispielsweise innerhalb der Berufsschule die Klasse und haben die Möglichkeit, eine Verkürzung zu beantragen.
Mit Ausbildungsabschluss und Bachelor stehen viele Türen offen. Das gilt für den Arbeitsmarkt im Allgemeinen, aber auch und vor allem für den ausbildenden Betrieb. Hier ist die oder der Lernende von Beginn an integriert und es besteht die Chance auf ein dauer-haftes Arbeitsverhältnis. Durch die Kombination aus berufspraktischer Erfahrung und wissenschaftlicher Kompetenz sind die Absolventinnen und Absolventen für ein breites Aufgabenspektrum qualifiziert.
Mit dem Bachelorabschluss an der jeweiligen Partnerhochschule erwerben die Absolventinnen und Absolventen die Berechtigung für ein Masterstudium.
Die Ausbildungsunternehmen verpflichten sich zur Weiterbeschäftigung der Auszubildenden im vierten Jahr der studienintegrierenden Ausbildung, sodass sie nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung auch das zugehörige Bachelor-Studium unter den gewohnten Bedingungen beenden können. Die Möglichkeit einer Übernahme nach dem Doppelabschluss hängt aber von der betrieblichen Situation, der Zufriedenheit mit den Auszubildenden und den miteinander geschlossenen Verträgen ab.
Fragen der Ausbildungsbetriebe:
SiA-NRW ermöglicht eine effektive Verzahnung von Berufsschul- und Hochschulleistungen, die Dopplungen der Lerninhalte vermeidet. Die in der Berufsschule zu erbringenden Leistungen werden auf DQR-6-Niveau angehoben und auf die Hochschulleistungen angerechnet. So entstehen Synergieeffekte, die eine studienintegrierende Ausbildung im Umfang einer regulären Fünf-Tage-Woche ermöglichen.
Die studienintegrierende Ausbildung ist ein Instrument zur strategischen Personalentwicklung und versteht sich als Angebot für Unternehmen und Auszubildende, eine langfristige Arbeitsbeziehung miteinander einzugehen. Für die Zeit zwischen Ausbildungs- und Studienabschluss ist ein (zumindest) befristetes Arbeitsverhältnis vorgesehen.
Die studienintegrierende Ausbildung als innovatives Instrument der strategischen Personalgewinnung erleichtert die Rekrutierung lernmotivierter und leistungsfähiger Jugendlicher und bindet sie dank langfristiger und attraktiver Perspektiven an das Unternehmen. Das begleitende Coachingkonzept unterstützt die betrieblichen Angebote der Personalentwicklung.
Die Auszubildenden bringen wissenschaftliche Methoden in den Betrieb ein: Praktische Markt-, Kunden-, Prozess- und Technologiekompetenzen werden wissenschaftlich untermauert und angereichert. Studien- und Abschlussarbeiten zu betriebsspezifischen Projekten generieren für die Unternehmen ein spezielles Know-How, das sich gezielt einsetzen lässt.
Ja, es werden am Berufskolleg und im Ausbildungsbetrieb erbrachte Leistungen von der Hochschule anerkannt. Themen werden nicht doppelt behandelt, dadurch können Synergieeffekte genutzt und der Aufwand insgesamt reduziert werden.
Die studienintegrierende Ausbildung ist als eine Form des dualen Studiums zu werten. Insofern ist eine tarifvertragliche Regelung für ein duales Studium auch in diesem Fall maßgebend.
Generell wird ein Vertrag zwischen der Hochschule und den Studierenden geschlossen. Dieser Vertrag bestimmt auch die Höhe der Studiengebühren. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie sich ein Ausbildungsbetrieb an den Studiengebühren beteiligen kann (vgl. Muster Studienvertrag zwischen Unternehmen und Auszubildenden.)
Dies ist abhängig von dem Modell vor Ort. Die Klausuren der Hochschule finden in der Regel zu vorher festgelegten Präsenzzeiten statt.